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Stadt hebelt Share Deal aus – Vorbild für das Holstenareal

Es ist eine kleine Sensation!

ENDLICH! ENDLICH! ENDLICH wird die Stadt aktiv und zeigt Gestaltungswillen: Beim Freudenberger Areal am Bahnhof Harburg hat die Stadt Hamburg – wie NDR, MOPO und Welt berichteten – einen Share Deal ausgehebelt und ihr Vorkaufsrecht an dem Grundstück durchgesetzt. Dieses Beispiel muss Schule machen!

Wir fordern schon jetzt: Sollte die Adler Group auf den Gedanken kommen, das Holstenareal an der Stadt vorbei – wie beim Wilhelmsburger Neuen Korallusviertel geschehen – an einen weiteren Investor zu verkaufen, muss die Stadt auch hier das Vorkaufsrecht in Anspruch nehmen. Das Grundstück muss im Anschluss im Sinne einer neuen Wohngemeinnützigkeit von Genossenschaften, kommunalen Wohnungsbauunternehmen und ähnlichen gemeinwohlorientierten Trägern bebaut werden. Im Rahmen einer Neuplanung des Quartiers müssen der städtebauliche Vertrag sowie der Bebauungsplan im Sinne einer klimaverträglichen und sozialen Bebauung und Quartiersgestaltung mit mindestens 50 Prozent geförderten Wohnungen überarbeitet werden.

Kleiner Haken: Die Stadt hat sich im Fall Harburg mit dem Eigentümer außergerichtlich geeinigt. Ob das auch beim Holstenareal und bei der Adler Group gelingen wird, ist ungewiss. Dennoch ist der Vorgang ein wichtiges Signal in Richtung Adler und die erste gute Nachricht nach fast zwei Jahren politischer Untätigkeit auf Seiten von Senat und Bezirk Altona. Zähne zeigen und entschieden handeln ist das Gebot der Stunde!

Wir begrüßen es also ausdrücklich, dass die Stadt aktiv geworden ist, »um städtebauliche Schlüsselareale vor Spekulation zu schützen« (Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Hamburg), und auch Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein nun »alle Möglichkeiten ausschöpfen [will], um Grundstücke zu sichern, die für die übergeordnete Entwicklung Hamburgs essenziell sind«. Umso rätselhafter, warum genau dies beim Holstenareal versäumt wurde, dessen »besondere städtebauliche Bedeutung« sogar explizit in Abrede gestellt wurde, obwohl es größer als das Freudenberger Areal ist und durch seine Lage neben der neuen Mitte Altona zweifelsohne eine Schlüsselbedeutung innehat. Harburg ist so etwas wie der Nürnberger Trichter der Hamburger Stadtentwicklungspolitik: Während dort das Licht der Erkenntnis die politischen Hirne erhellt, herrscht in Altona noch voraufklärerische Finsternis.

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