Holsten-Areal, 22765 Hamburg hallo@knallt-am-dollsten.de

Unsere Forderungen zum Holstenareal

Forderung 1: Schluss mit dem Investorenpoker um das Holstenareal. Städtisches Vorkaufsrecht wahrnehmen

Die Stadt den Menschen – nicht den Investoren

Die Stadt muss alle Möglichkeiten prüfen und ausschöpfen, um das Grundstück dem Investor abzukaufen und zu kommunalisieren. Die Inanspruchnahme des Vorkaufsrechts ist dabei das zentrale Instrument. Weiterverkäufe von Firmenanteilen im Rahmen von Sharedeals dürfen davon nicht ausgenommen werden. Hier wie bei anderen zentralen Forderungen gilt aber: Es darf nicht bei leerer Rhetorik bleiben: Den Worten müssen Taten folgen!


Forderung 2: Kein Zurückweichen vor dem Investor

150 Millionen Spekulations-gewinn –
Olaf Scholz: »Das regelt der Markt«

Die Verhandlungen mit dem Investor sollten nicht unter Zeitdruck erfolgen. Kein übereilter Abschluss eines städtebaulichen Vertrages, der das letzte Druckmittel der Stadt ist, solange der Investor nicht den für eine solidarische und gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung auf dem Holstenareal essentiellen Rahmenbedingungen zugestimmt hat. Es muss durch geeignete Maßnahmen Druck auf den Investor ausgeübt werden. Instrumente dafür können z.B. ein Moratorium oder Planungsstreik sein.


Forderung 3: Wohnen ist ein Grundrecht und muss bezahlbar sein

Miete 20€/qm? Eure Gier ist nicht unser Bier!

Hamburg braucht Wohnraum, den sich alle Hamburger*innen leisten können, auf dem gesamten Holstenareal! Wir fordern dauerhaft bezahlbare Mieten. Die zukünftige Kaltmiete auf dem Holstenareal darf den aktuellen Mietenspiegel nicht übersteigen. Die Diskussion um einen bundesweiten Mietendeckel müssen zu einem praktischen Ergebnis auch für den Hamburger Mietenmarkt werden. Es dürfen keine Gentrifizierungsprozesse in Gang gesetzt werden und kein Preisdruck auf den umgebenden Stadtteil aufgebaut werden.


Forderung 4: Schutz der Bestandshäuser und ihrer Bewohner*innen

Ressourcen sparen – Bestand bewahren!

Die Bewohnerinnen der 11 Bestandshäuser auf dem Holstenareal fordern die Politikerinnen auf, sie vor Verdrängung zu schützen. Jede Neuplanung des Holstenareals muss sozialverträglich sein. Mögliche für die Bestandsbewohner*innen negative Auswirkungen müssen durch alle geeigneten Maßnahmen verhindert werden.
Weiterer Immobilienspekulation muss Einhalt geboten werden. Falls Bestandshäuser, die jetzt im Privatbesitz sind, veräußert werden, muss die Stadt ihr Vorkaufsrecht ausüben.
Die Bestandshäuser müssen bei Abriss- oder Baumaßnahmen umfassend vor Beschädigung geschützt werden und in ihrer baulichen Substanz als Wohnraum erhalten bleiben. Maßnahmen müssen vorab kommuniziert werden.


Forderung 5: Baugemeinschaften möglich machen

Die Stadt den Menschen – nicht den Investoren

Die im Letter of Intent festgehaltenen 20 Prozent für Baugemeinschaften im Bereich Wohnen dürfen nicht aufgeweicht werden. Die entsprechenden Baugemeinschaften sollten genossenschaftlich oder oder mit genossenschaftsähnlichen Gesellschaftsformen organisiert sein, um als Anker für eine solidarische Stadtentwicklung zu dienen. Der durch das Elektrosmoggutachten bedingte Verlust von Wohnungen an der Bahntrasse darf nicht zu ihren Lasten gehen, ein Ausgleich an anderer Stelle muss gewährleistet werden – keine Anrechnung der Baugemeinschaften für Gewerbe auf das Wohnen.
Um kollektives Wohnen und Bauen möglich zu machen, darf der Grundpreis von 600 Euro pro Quadratmeter nicht überschritten werden. Die Stadt muss die benötigten Grundstücksflächen vom Investor ankaufen.


Forderung 6: Gewerbeflächen für die Bewohner*innen schaffen

Quartier statt Cartier

Wir begrüßen, dass nun auch für Gewerbeflächen Baugemeinschaften vorgesehen sind. Die Stadtgesellschaft hat mit selbstorganisierten und genossenschaftlichen Modellen wie z.B. der Fux Genossenschaft, dem Gängeviertel oder dem Handwerkerhof Ottensen gute Erfahrungen gemacht.
Aber auch die Mieten für Gewerbeflächen müssen erschwinglich sein und kleinteiligem Gewerbe, das an den Bedürfnissen des Stadtteils und seiner Bewohner*innen orientiert ist, Platz geben. Wohnen und Gewerbe müssen so gemischt sein, dass eine Grundversorgung in allen Bereichen möglichst weitgehend garantiert ist.
Die denkmalgeschützte ehemalige Schwankhalle der Holstenbrauerei bietet dafür eine hervorragende Möglichkeit (z.B. Wochenmarkt unter dem Schutz des Vordachs, kleinteiliger Lebensmitteleinzelhandel und Kultur im Innenbereich). Die jetzt vorgesehene Nutzung im Rahmen eines Hotels lehnen wir ab.


Forderung 7: Aktive Beteiligung an der Stadtentwicklung statt Scheinpartizipation

Hört auf, uns zu verarschen!

Die Neuplanung des Areals muss partizipativ erfolgen – unter Einbindung von alten und künftigen Bewohnerinnen und der Nachbarschaft im Stadtteil. Beteiligung an städtebaulichen Prozessen ist mehr als das Verschieben von bunten Bauklötzchen bei folgelosen Mitmachformaten. Ohne Orientierung an den Bedürfnissen der Bewohnerinnen ist Beteiligung Makulatur. Wir fordern aktive Beteiligung an Entscheidungsprozessen, auch und besonders, wo es um das unmittelbare Lebensumfeld geht.
In Hamburg sind damit z.B. bei den Esso-Häusern mit der PlanBude oder bei Park Fiction positive Erfahrungen gemacht worden.