Holsten-Areal, 22765 Hamburg hallo@knallt-am-dollsten.de

Zeit, zu handeln! Adler beauftragt Immobilienmakler mit Verkauf des Holstenareals

Nun ist geschehen, was sich schon lange abzeichnete: Die Adler Group treibt den Verkauf des Holstenareals aktiv an der Stadt vorbei voran: Laut Informationen des Hamburger Abendblatts hat der Konzern den Immobiliendienstleister CBRE mit der Vermarktung des Geländes beauftragt. Jetzt ist es Zeit, zu handeln!

Eine Sprecherin der Adler Group bestätigte gegenüber der Zeitung, dass das Projekt »einem größeren Kreis von lokalen, nationalen und internationalen Investoren und Projektentwicklern vorgestellt« worden sei. Mittlerweile sollen zahlreiche Gebote, auch von Hamburger Unternehmen, eingegangen sein. Laut Abendblatt soll das Grundstück dabei aktuell mit etwa 180 Millionen Euro in den Büchern von Adler geführt werden – ein Preis, den Interessenten wie SAGA, Quantum oder Dieter Becken offensichtlich nicht zu zahlen bereit waren.

Es ist das Ergebnis jahrelanger politischer Untätigkeit auf Seiten der politisch Verantwortlichen im Hamburger Senat und Bezirk Altona, dass die Stadt scheinbar jeden Einfluss auf das Geschehen verloren hat. Angesichts des möglicherweise kurz bevorstehenden Verkaufs des Geländes fordern wir:

– Die Stadt muss das ihr seit 2019 zustehende Vorkaufsrecht an dem Grundstück konsequent wahrnehmen und einen Verkauf an Investoren, deren alleiniges Interesse maximaler Profit ist, verhindern.

– Sie hat dafür Sorge zu tragen, dass das Areal in die Hände von Genossenschaften, Unternehmen und Projekten gelangt, die bereit sind, es im Sinne der Wohngemeinnützigkeit zu bebauen und bezahlbare Mieten zu garantieren.

– Der städtebauliche Vertrags- und Bebauungsplanentwurf waren auf die Bedürfnisse des Investors Adler zugeschnitten. Sie müssen grundlegend überarbeitet werden, um ein wirklich soziales, diverses, inklusives und klimagerechtes Quartier zu ermöglichen. Dazu gehören mindestens 50 Prozent geförderte Wohnungen, ausreichend große Grünflächen, kleinteilige, stadtteilbezogene Gewerbe-, Dienstleistungs-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen vorzugsweise in den Erdgeschossen sowie die Verwendung klimafreundlicher Baumaterialien.

– Bei der Neuplanung des Quartiers ist eine reale Bürger*innen-Beteiligung, d.h. die Berücksichtigung der Wünsche und Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner*innen sowie der Nachbarschaft, unerlässlich.

Noch gibt es eine letzte Chance, das zukünftige Holstenquartier zum Modell für eine menschengerechte Stadt der Zukunft zu machen. Dazu braucht es allerdings politischen Willen, Mut zur Gestaltung und die Vision von Stadtentwicklung jenseits von Investorenhörigkeit und ideenlosen Klötzchenarchitektur.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert