Holsten-Areal, 22765 Hamburg hallo@knallt-am-dollsten.de

Holsten für alle! Für ein zukunftsfähiges Holstenquartier und den Erhalt der historischen Gebäude

Das Holstenareal prägt als historischer Industriestandort die Geschichte und das Gesicht Altonas. Es ist eines der wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte Hamburgs. Nach jahrelangem Stillstand besteht durch den bevorstehenden Verkauf des Geländes nun die einmalige Chance, das Areal sozial, baukulturell, ökologisch vorbildhaft und zukunftsfähig zu entwickeln. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem Denkmalverein Hamburg eine Petition für ein zukunftsfähiges Holstenquartier und den Erhalt der historischen Brauereigebäude erstellt.

Wir fordern:

Die Stadt soll ihr Vorkaufsrecht am Grundstück wahrnehmen. Sie müsste dabei nicht den Preis zahlen, den Adler verlangt, sondern den von einem unabhängigen Gutachter zu ermittelnden Verkehrswert. Dies würde den finanziellen Druck auf das Quartier verringern und größere Spielräume bei der Bebauung eröffnen.

Die geschichtlich bedeutsamen Altbauten sollen kurzfristig gesichert und langfristig erhalten werden. Denkmalschutz gilt bislang nur für die sogenannte Schwankhalle von 1911, nicht jedoch für die weithin sichtbaren Turmbauten Malzsilo, Sudhaus und Juliusturm. Diese sind wichtige Relikte der Industriegeschichte Altonas, prägen seit über 100 Jahren das Stadtbild und bilden das Herz des Viertels. Sie sollten aus geschichtlichen, baukulturellen und ökologischen Gründen erhalten werden. Auch die verbliebenen Hallen an den Bahngleisen sollten für eine multifunktionale Nutzung erhalten bleiben.

Es soll ein lebendiges und für alle bezahlbares Quartier entstehen. Hamburg braucht mindestens zwei Drittel geförderte Wohnungen, um annähernd den bestehenden Bedarf zu decken. Günstige Mieten können insbesondere dadurch erreicht werden, dass gemeinwohlorientierte kommunale Wohnungsbauunternehmen und Genossenschaften als Bauherren fungieren. Dies gilt auch für das Holstenareal. Im Sudhaus soll, wie im städtebaulichen Vertragsentwurf vereinbart, ein Community Center mit Bücherhalle und weiteren für den Stadtteil unverzichtbaren Nutzungen entstehen.

Für eine zukunftsfähige Stadt sind eine klimafreundliche Bauweise und Anpassungen an den Klimawandel unerlässlich. Die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels wie Extremwetter, Starkregen, Aufheizung der Städte zeigen schon jetzt: Das zukünftige Holstenquartier braucht größere Parkflächen, mehr Bäume, Begrünung der Fassaden und Dächer, geringere Versiegelung und eine aufgelockerte Bebauung und Durchlüftung. Der alte Bebauungsplanentwurf wird dem nicht gerecht und muss in dieser Hinsicht dringend überarbeitet und verbessert werden. Auf Tiefgaragen, die allein ein Drittel der CO2-Emissionen beim Bau verursachen, sollte verzichtet werden.

Zum Hintergrund

Seit die Stadt 2016 auf ihr Vorkaufsrecht an dem Gelände verzichtet hat, steht die Brache im Herzen Altonas für Skandale und das Scheitern einer renditegetriebenen Stadtentwicklungspolitik. Zuletzt stand aufgrund von Anwohner*innen-Protesten die gesundheitsgefährdende Staubbelastung durch die Bauschuttberge im Fokus der Öffentlichkeit. Seit Dezember 2024 steht das Gelände zum Verkauf. Gleichzeitig mehren sich die Gerüchte, dass die Stadt erneut auf ihr seit 2019 eingetragenes Vorkaufsrecht verzichten und sowohl dem Verkäufer, der Adler Group, als auch den Käufern weitreichende Zugeständnisse machen könnte, die eine sozialverträgliche Zukunft des Quartiers und den Erhalt der historischen Gebäude gefährden könnten. Die entscheidende Phase, in der die Weichen für die Zukunft des Quartiers gestellt werden, ist eingeläutet. Noch ist es nicht zu spät, noch ist alles möglich. Es braucht zivilgesellschaftliches Engagement, um die Chance für ein soziales, klimafreundliches, geschichtsbewusstes und lebendiges Quartier zu nutzen.

Bitte unterschreiben, weiterverbreiten und aktiv werden. Es geht um die Zukunft eines ganzen Stadtteils im Herzen von Altona. JETZT!

Hier der Link zur Petition.

Weitere Infos

Liste der Erstunterzeichnenden und Unterstützung
Aalhaus, AG Ost, anna elbe, Architects for Future, Blankeneser Bürger-Verein, BUND Hamburg, cantina fux & ganz, Dachverband autonomer Wohnprojekte (DAW), Denkmalverein Hamburg e.V., Freundeskreis Sternbrücke, fux eG, Gängeviertel, Holstenareal-Initiative »knallt am dollsten«, HouseEurope, Initiative Dessauer Ufer, Initiative Esso-Häuser, Initiative Sternbrücke, Internationales Bildungszentrum dock europe, KEBAP e.V., Kühne Lage, Mieter helfen Mietern e.V., Mieterverein zu Hamburg, NABU Hamburg, Netzwerk Hafencity, PlanBude, Prellbock Altona e.V., Stadtteilarchiv Ottensen, Viva La Bernie

Der Mieterverein zu Hamburg hat die Petition mit einer Presseerklärung unterstützt, in der er insbesondere die Ausübung des Vorkaufsrechts durch die Stadt Hamburg befürwortet. Und auch auf Ebene der Parteien finden wir Unterstützung: Bislang haben sich Die Linke und Volt Hamburg die Forderungen mit eigener Begründung zu eigen gemacht. Herzlichen Dank!

Presse
Breit berichtet haben auch die Hamburger Medien, u.a. Hamburg Journal, MOPO, Abendblatt, dpa, Welt und Hinz und Kunzt.