Holsten-Areal, 22765 Hamburg hallo@knallt-am-dollsten.de

24. Juni: Demo zum Altonaer Rathaus & Einwohner*innen-Treffen

Nach wir vor gibt es keine zufriedenstellende Lösung für die Bauschuttberge auf dem Holstenareal und die von ihnen ausgehenden Beeinträchtigungen und möglichen gesundheitlichen Gefährdungen für die Anwohner*innen. Deshalb haben Menschen aus der unmittelbaren Nachbarschaft erneut die Initiative ergriffen und am 24. Juni eine Demonstration durchgeführt, um gemeinsam zum Altonaer Rathaus zu ziehen und an der Sitzung des Bauausschusses teilzunehmen:

Demonstration, 24. Juni 2025, 16:45 Uhr, Harkortstraße, Platz der Arbeiterinnen
18 Uhr, Teilnahme am öffentlichen Teil der Sitzung des Bauausschusses im Altonaer Rathaus
Der Bauschutt auf dem Holstenareal stand auf der Tagesordnung.

Die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz (BJV) verweist in diesem Zusammenhang explizit auf die Zuständigkeit des Bezirks und führt aus: »Über die sich tatsächlich im Bauschutt befindenden Schadstoffe liegen in der BJV keine Informationen vor. Aus Sicht der Staatlichen Arbeitsschutzaufsicht ist eine Beprobung des Bauschutts aber empfehlenswert, wenn beim zuständigen Bezirksamt keine schlüssige Dokumentation über die Inhaltsstoffe und die Herkunft vorliegen.«

Wir wiederholen deshalb unsere Forderungen, wie sie in unserer Eingabe vom 25. Mai formuliert sind, fordern den Bezirk zu unverzüglichem Handeln auf und erwarten klare Antworten auf die von uns vorgetragenen Fragen.

Um weiter am Ball zu blieben, findet im Anschluss an die Bauausschusssitzung um 19:30 Uhr das nächste Anwohner*innen-Treffen zum Holstenareal in der Walther-Kunze-Straße im Gemeinschaftsraum der Lehrer-Baugenossenschaft (im Hinterhof zwischen der Hausnummer 6 und 8) statt. Auf dem Treffen wollen wir die aktuelle Situation rund um das Holstenareal – auch im Kontext der laufenden Verkaufsverhandlungen – diskutieren und weitere Aktivitäten beschließen.

Zum Hintergrund:
Vor fast zwei Monaten hatten wir auf Initiative von Menschen aus der Nachbarschaft, die aufgrund der Staubbelastung durch den Bauschutt auf dem Gelände des Holstenareals besorgt waren und sind, eine Petition gestartet, die mittlerweile von fast tausend Personen unterzeichnet wurde, und Eingaben an die zuständigen Behörden gerichtet. Siehe dazu auch den Blogbeitrag auf unserer Website.

Diese Aktivitäten schienen zunächst von Erfolg gekrönt zu sein. Auf Grundlage einer gemeinsamen Initiative der Linkspartei und der Grünen forderte der Bezirk den Eigentümer des Areals, die Adler Group, zur „Herstellung ordnungsgemäßer Zustände“ auf. Geschehen ist seitdem allerdings so gut wie nichts. Vielmehr deutet die Antwort des Bezirks auf eine Kleine Anfrage der Linken einen Rückfall in überwunden geglaubte Handlungsverweigerung und politische Passivität an.

Wir vermuten zudem, dass ein Zusammenhang zwischen der Untätigkeit des Bezirks und den Verhandlungen der Adler Group mit den verbliebenen Kaufinteressenten besteht, in die der Senat involviert sein dürfte. Mittlerweile verhandelt Adler exklusiv mit SAGA/Quantum sowie einem Konsortium um Otto Wulff und Dieter Becken, siehe u.a.:
https://entwicklungsstadt.de/holsten-areal-in-hamburg-diese-unternehmen-kaempfen-um-das-premiumgrundstueck/

Es gibt beunruhigende Signale, dass die Stadt bereit sein könnte, Adler und den potentiellen Käufern des Holstenareals umfangreiche Zugeständnisse zu machen, die dazu führen würden, dass der Bebauungsplan für das zukünftige Quartier nicht im Sinne eines sozialen und klimagerechten Quartiers überarbeitet, sondern im Gegenteil noch investorenfreundlicher gestaltet werden würde. Zudem ist ein erneuter Verzicht der Stadt auf ihr Vorkaufsrecht – wie im Jahr 2016 geschehen – zu befürchten. Auch der Erhalt der historischen Bestandsgebäude scheint nicht mehr garantiert zu sein.

Es ist also höchste Zeit zu handeln! Die Auseinandersetzung um die Weichenstellungen für das zukünftige Quartier im Herzen Altonas, die das Gesicht des Stadtteils auf viele Jahrzehnte hin prägen werden, kommt in die entscheidende Phase. Kommt deshalb zur Demo und zum anschließenden Anwohner*innen-Treffen am 24. Juni. Wir brauchen einen gemeinsamen Ratschlag, um auf alle Szenarien vorbereitet zu sein, Handlungsoptionen zu entwerfen und die nächsten konkreten Schritte zu planen.